Am Donnerstag, dem 22. Dezember 2022 jährt sich zum 30.Mal der Gründungstag der Schützengesellschaft Greußen. An diesem Tag im Jahr 1992 trafen sich 13 Bürger der Stadt Greußen um einen Schützenverein ins Leben zu rufen.
Sie beschlossen mit diesem Datum die Gründung des Vereins. Er sollte in Tradition zur ersten Schützenvereinigung in Greußen den Namen „Schützengesellschaft Greußen e.V.“ erhalten und beantragten die Eintragung ins Vereinsregister.
Peter Georgi, Rolf Günther, Dietmar Krüger, Manfred Melzer, Gerhard Rink, Gerd Serwa, Wolfgang Sölter und Joachim Steinmetz zählten zu den Gründungsmitgliedern der im „Eiscafé Günther“ stattgefundenen Veranstaltung. Zum 1. Schützenmeister wurde Dietmar Krüger gewählt. Ihm folgten dann 2003 Uwe Witters und seit 2009 aktuell Hans-Joachim Mauß.
Als Ziel der Schützengesellschaft wurde formuliert, dass sie ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke zur Förderung des Schießsports durch Schießübungen mit Sportwaffen und sportlichem Schießen verfolgt. Gleichzeitig verstand man sich in der Tradition der Schützenvereine in Greußen, die auf der Basis der 1512 erlassenen Büchsenschützenordnung der Stadt Greußen im Jahr 1525 die Büchsenschützengesellschaft Greußen einschließlich den Armbrustschützen der Stadt gründeten.
Vordringlicher Zweck war damals die Verteidigung der Stadt und eine erste Bewährungsprobe bestand man bereits 1525 bei der Verteidigung gegen marodierende aufständische Bauerhorden. Im Laufe der Jahre veränderte sich das Profil und die Vereinstätigkeit rückte in den Vordergrund. So änderte sich auch der Vereinsname mehrfach zu Schützenbruderschaft, Büchsenschützengesellschaft, Schützengilde, Schützenkompanie (1742), Schützenverein (1842) und schließlich in privilegierte Schützengesellschaft.
Bereits 1560 fand das erste Vogelschießen statt und wurde erst 1860 wegen möglicher Gefährdungen im Umfeld der Anlage untersagt.
1732 wurde das erste Schützenhaus vor dem Grüninger Tor durch Fürst Günther XVIII eingeweiht. Leider fiel dieses Objekt als Eigentum der Schützengesellschaft 1834, 1889 und 1909 immer wieder verheerenden Bränden zum Opfer, konnte zuletzt aber am 8. Mai 1910 nach nur einjähriger Bauzeit wieder eröffnet werden.
In der Zeit zwischen1870 bis 1890 hatte die Schützengesellschaft mehr als 120 Mitglieder aus der Greußener Bürgerschaft und erhielt von Fürst Günther von Schwarzburg-Sondershausen am 16.09.1890 die Rechte einer juristischen Persönlichkeit. Nach den Wirren des ersten Weltkrieges findet die Schützengesellschaft erstmals 1922 wieder Erwähnung. Eine wechselhafte Tätigkeit zieht sich bis zum Ende des zweiten Weltkrieges.
Mit Erlass der Sowjetischen Militäradministration vom 30.10.1945 wird sämtlicher Besitz der Schützengesellschaft enteignet und das Schützenhaus geht als Parteihaus in das Eigentum der KPD. 1952 wird es dann Volkshaus bzw. Kulturhaus der MTS. Es sei erwähnt, dass alle Rückübertragungsansprüche der Schützengesellschaft nach 1992 eischließlich materieller Entschädigungen fehlgeschlagen sind.
Mit Gründung der DDR 1949 wurden schließlich sämtliche Schützenvereine verboten. Damit war das vorläufige Ende der langjährigen Tradition der Schützenvereine in Greußen eingeläutet.
Erst 43 Jahre später konnte die Tradition wieder fortgesetzt werden. Am 03. Mai 1993 erfolgte schließlich der Eintrag ins Vereinsregister beim Kreisgericht Sondershausen.
1994 wird die Schützengesellschaft Mitglied des neu gegründeten Kyffhäuserschützenkreises, des Thüringer Schützenbundes und des Landessportbundes Thüringen.
1994 wurde erstmals wieder ein Königsschießen veranstaltet, Klaus Voigt wurde der erste neue Schützenkönig. Am Rande des Greußener Herbstmarktes am 31. August 1996 organisierte die Schützengesellschaft, die zu dieser Zeit wieder 50 Mitglieder zählte, ihren ersten Schützenball mit Vertreten der Schützenvereine von Haidhof, Clingen, Niedertopfstedt, Weißensee, Rockstedt sowie der Freiwilligen Feuerwehr Clingen, dem Ökumenischen Wanderverein Greußen und dem Männergesangsverein Clingen. Höhepunkt der Veranstaltung im Greußener Kulturhaus war die feierliche Fahnenweihe durch Herrn Hausdorf vom Thüringer Schützenbund. Die alte Fahne konnte nun ihren ehrwürdigen Platz im Greußener Heimatmuseum finden. Zu den Vereinen im Territorium wurde in der Folgezeit enger Kontakt gepflegt. Auch die Teilnahme an den Schützenfesten und -umzügen zählte zu den gern wahrgenommenen Pflichten.
Schießtraining genauso wie geselliges Zusammensein machten nun das Vereinsleben aus. Das regelmäßige Training zahlte sich aus und so konnten unsere Schützenbrüder sowohl im Einzel als auch als Mannschaft erfolgreich an Meisterschaften im Kreis teilnehmen. Die Pokalsammlung im Vereinshaus spricht für sich.
Die Suche nach Trainingsstätten gestaltete sich schwierig und das geplante Objekt an der B4 südlich von Greußen zerschlug sich. So wurden zunächst die Schießanlagen der befreundeten Vereine in der Umgebung genutzt. Schließlich gelang es, durch Umbau des Objekts „Grüne Wiese“ 1997/98 eine Heimstatt für den Verein einschließlich einer Schießanlage für Luftdruckwaffen herzurichten. Dabei wurden wir von ansässigen Firmen z.B. Fa. Melzer und Krüger, sowie ABM-Kräften unterstützt, aber ohne den Fleiß und die materielle Unterstützung unserer Mitglieder wäre dies nicht möglich geworden.
Die Schützengesellschaft Greußen hat sich inzwischen zu einer festen Größe im Vereinsleben der Stadt Greußen etabliert, auch wenn sie wie viele andere Vereine inzwischen mit den demografischen Gegebenheiten (Mitgliederschwund durch Überalterung und fehlender Nachwuchs) zu kämpfen hat. Trotzdem wird die Schützengesellschaft auch weiterhin alles daran setzen, um ein fester Bestandteil im Vereinsleben der Stadt zu sein.